Nach einer langen und strapazierenden Flucht, nach dem Verlust der Heimat und Zurücklassen von Familie und Verwandten, fällt vielen Frauen das Ankommen in Deutschland schwer. In einem neuen Land, einer neuen Kultur, gesellschaftlichen Umgangsformen und Gesetzen. Auch nach Monaten kann von einem ruhigen Alltag nicht die Rede sein. Neben dem Warten auf Anhörungs- oder Leistungsentscheidungen verschiedenster Behörden, oftmals auch die Organisation der Kinder, stellen auch viele (für uns banale) Tätigkeiten wie beispielsweise Arztbesuche oder Informationsrecherche in einem fremden Land eine große Herausforderung für geflüchtete Frauen dar. Viele sind die Gleichstellung der Geschlechter, aber auch die Selbstständigkeit von Frauen, nicht gewohnt, da in vielen Herkunftsländern noch eine strikte Trennung der Geschlechterrollen und - hierarchien gelebt wird.
Diese vielen neuen Gegebenheiten und Umgangsformen sowie das Leben in einer Flüchtlingsunterkunft lassen wenig Raum und Zeit für sich - einmal zur Ruhe zu kommen und auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören.
Mit einem speziellen Sport- und Gesundheitsangebot soll Frauen mit Fluchterfahrung eine Möglichkeit gegeben werden, wenigstens ein paar Stunden pro Woche nur auf sich und ihren Körper zu achten. Hier sollen sie entspannen, die Strapazen des Alltags hinter sich lassen und Kraft für die vielfältigen Anforderungen der neuen Lebenssituation schöpfen.
Gerade Yoga bietet hierbei eine sehr gute Möglichkeit Fitness und Achtsamkeit zu üben. In einem geschützten Raum und in ruhiger Atmosphäre werden aktive Entspannung in Verbindung mit Beweglichkeitstraining und Kraftübungen angeleitet. Zusätzlich sollen an einigen Terminen Gesundheitsthemen (wie z.B. sexuelle Selbstbestimmung, gesunde Ernährung, Hygiene- und Gesundheitsartikel, frauenspezifische Medizin und Maßnahmen) durch fachkundige Referenten vermittelt und besprochen werden.
Yoga ist altersübergreifend und wird in einer Gruppe (jedoch für sich allein) praktiziert.